In oder nicht In, das ist hier die Frage

Neulich auf einer Party kommt die unweigerliche Frage nach dem Beruf. Meine Antwort “Social Media Manager” kann eine Mittdreißigerin nicht zufrieden stellen, denn sie interveniert “ManagerIN”. Ich lächle, erzähle weiter von meinem Tätigkeitsfeld, wieder fällt das Wort “Manager”, wieder berichtigt die Dame “ManagerIN! So viel Zeit muss sein!” Ich entgegne, dass ich es emanzipierte finde, das “IN” zu tilgen. Sie sagt “Und dafür haben wir fast 60 Jahre gekämpft!” und stapft davon. Ich bin sprachlos. Die Stimmung ist dahin, das Grüppchen löst sich auf.

Schülerinnen und Schüler, Frisörinnen und Frisöre, Kundinnen und Kunden, Rentnerinnen und Rentner, Networkerinnen und Networker- zuhauf begegnen einem diese Wortpaare in gesprochener  und geschriebener Sprache. Möglichst korrekt möchte sich der Sprecher geben. Auf mich wirken diese Ungetüme wie eine Nebenform von “hm” und “ähm”, Füllsel, die darüber hinwegtäuschen sollen, dass der Sprecher eigentlich gar nicht soviel zu sagen hat, denn schließlich könnte er ja auch ein so genanntes inkludierendes Wort benutzen (z.B. Schülerschaft), um  dem Geschlechterdilemma, so er oder sie es als solches empfindet, zu entgehen. Doch warum sollte ich denn differenzieren, wenn ich, als emanzipierte Frau, als emanzipierter Mensch, der Meinung bin, die Geschlechter stehen sich in nichts nach? Meinen (potentiellen) Kunden jedenfalls sollte es egal sein, ob ich Mann oder Frau bin, solange sie mit meiner Leistung zufrieden sind, Vertragsverhandlungen mit mir nicht anders führen und vor allem, bitteschön, meine Arbeit nicht anders honorieren.

(Lesen Sie in diesem Blog, was einem “MÄNNLICHEM TEXTER” passiert isthttp://www.copyblogger.com/james-chartrand-underpants/#comments)

Möglicherweise geht die eigentliche Debatte ja aber auch darum, dass die Wort eben männliche Bezeichnungen sind und die Feministinnen (wie oben beschrieben) wollen nun mit dem weiblichen IN dagegenhalten. Das führt meiner Meinung nach aber nicht zu einer Annäherung der Geschlechter, sondern dem genauen Gegenteil. Einzig die Schaffung eines neuen/ neutralen Wortes (engl. inclusive Language) scheint eine Lösung zu sein.

Diese Wörter sind aber, schon allein, weil sie zu einem bestimmten Zweck flächendeckend geschaffen werden müssten, nicht natürlich. Eine Sprache, die von solchen Wörtern durchsetzt wäre, würde wahrscheinlich absurd wirken. Deshalb denke ich, wir Frauen können und sollten so emanzipiert sein, die bisher männlich besetzten (und damit etablierten) Bezeichnungen für uns zu adaptieren. Was meinen Sie?

Ihre Käthe

IN oder doch nicht?

Nachtrag: Was zum Kuckuck...! Da haben die Studenten der HU aber mal richtig zeigen wollen, wo der Hammer hängt. wie sich das liest finden sie mit klick auf dieen link raus 

http://feministisch-sprachhandeln.org/leitfaden/kapitel4/

















 

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